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Kirner Treppenbau - Eine Stufe weiter!

Sanierung mit Maß

Bild: © Kirner TreppenbauDie Firma Kirner Treppenbau ist ein Familienbetrieb mit einer über 40 Jahre langen Unternehmenshistorie. In zweiter Generation wird das Unternehmen vom geschäftsführenden Gesellschafter, Carsten Kirner, geführt und geleitet. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Freiburg und beschäftigt derzeit über 20 Mitarbeiter. Das Unternehmen befand sich zurückliegend in einer Krisensituation, die einen Sanierungsprozess erforderlich machte. Zusammen mit der HCM konnten seit Frühjahr 2020 entsprechende Maßnahmen und Schritte eingeleitet werden, die es dem Unternehmen ermöglichen, wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Hierüber möchten wir nachfolgend mit Herrn Kirner sprechen.

HCM: Herr Kirner, vielen Dank, dass Sie für dieses Interview, zu einem doch schwierigen Thema, zur Verfügung stehen. Erläutern Sie uns doch bitte kurz, wie es zu der Krisensituation kam?

Carsten Kirner: Unser Problem war, dass wir mit unserem damaligen Leistungs- und Arbeitsspektrum nicht mehr die Umsatz- und Ertragsziele erreicht haben, die notwendig gewesen wären, um kostendeckend arbeiten zu können. Die damit zu erzielenden Margen waren einfach nicht mehr zeitgemäß. Eine im Zuge der Nachfolge übernommene Immobilie und die damit verbundenen Verpflichtungen sowie Differenzen mit einem französischen Kunden verstärkten außerdem unsere Probleme. Zudem setzte uns, wie vielen anderen Unternehmen auch, die Covid-19-Pandemie vor neue Herausforderungen. Diese war vor allem ein Katalysator, sich noch stärker im digitalen Bereich zu engagieren und unsere Produkte entsprechend zu vermarkten.

HCM: Erläutern Sie uns doch bitte, welche Leistungen und Produkte Sie anbieten und was sich dahingehend bereits verändert hat?

Bild: © Kirner TreppenbauCarsten Kirner: Wir sind ein Handwerksbetrieb und Treppendienstleister, der alles rundum Treppen anbietet. Dazu gehören individuelle und innovativ hochwertige Treppen- und Geländerlösungen für den Innen- sowie Außenbereich. Beratung, Planung, Handel, Produktion und Montage erfolgen dabei durch die Kirner Treppenbau aus einer Hand. Von kostengünstigen Treppenarten bis hin zu besonderen Exklusiv-Ausführungen in Holz-Edelstahl können wir alles ermöglichen. Um das zukünftige Umsatzwachstum bewerkstelligen zu können, wollen wir Teile auch aus Polen, Tschechien oder China einbinden, um hier Kosten einzusparen. Auch den Bereich Treppenbausätze zur Selbstmontage als kostengünstige Alternative für handwerklich geschickte Kunden sowie individuelle Fertigungen nach Maß möchten wir weiter forcieren und ausbauen.

HCM: Sie haben mit dem Einkauf von Teilen bei Partnern in Osteuropa und China bereits eine erste kostenreduzierende Maßnahme angesprochen. Welche Sanierungsmaßnahmen konnten im Weiteren eingeleitet bzw. umgesetzt werden?

Carsten Kirner: Es wurden im Sanierungsprozess verschiedene Maßnahmen eingeleitet, die uns geholfen haben, für die Zukunft optimal aufgestellt zu sein. Dabei haben wir die Sanierung auch als Chance begriffen, um bestehende Prozesse zu hinterfragen, Optimierungen einzuleiten und neue Prozesse zu starten. In erster Linie haben wir jedoch mit unseren Hauptgläubigern Vergleichsverhandlungen geführt und abgeschlossen. Zudem konnten wir mit unserer Hausbank eine Verringerung hinsichtlich eines bedarfsgerechten Kapitaldienstes erreichen. Hierdurch konnten wir Liquiditätseffekte realisieren und weitere Anpassungen vornehmen. Im nächsten Schritt haben wir aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung unser Angebotsportfolio etwas gekürzt und angepasst. Des Weiteren planen wir den Aufbau eines Handwerkszentrums an unserem Standort in Freiburg, da noch viele Freiflächen zur Verfügung stehen. Zudem initiieren wir gegenwärtig den Ausbau unserer digitalen Markt- und Vertriebskanäle, um hier weitere Potenziale zu aktivieren und uns breiter aufzustellen sowie zukunftssicherer zu machen. Erste positive Ergebnisse lassen sich hier schon feststellen und sind besonders in Corona-Zeiten eine willkommene Erweiterung. Ein weiterer Ausbau dieser eingeleiteten Digitalisierungsstrategie ist bereits in Planung.

HCM: Im Zuge einer Sanierung sowie bei positiven Fortführungsprognosen wird ja immer auch weitere Liquidität benötigt. Wie konnten Sie das bewerkstelligen und mit welchen Partnern?

Carsten Kirner: In diesem Zusammenhang haben wir eng mit der HCM zusammengearbeitet, die für uns den Prozess koordiniert hat. Zum einen natürlich die Gespräche und Verhandlungen mit den Gläubigern und der Hausbank, aber zum anderen auch mit neuen Partnern, die uns zusätzlich unterstützen können. Dazu gehört beispielsweise ein Leasingpartner der HCM, der unseren Maschinenpark mittels Sale-and-Lease-Back liquiditätswirksam aktivieren konnte. Sale-and-Lease-Back ist eine Sonderform des Leasings und eine weitere Finanzierungsalternative für Unternehmen, die sich in einer schwierigen Phase befinden. Hierbei handelt es sich um einen Rückmietverkauf, beispielsweise im Zusammenhang mit einem Maschinenpark. Das Unternehmen verkauft hierzu die Maschinen an eine Leasinggesellschaft und mietet sie gleichzeitig zur weiteren Nutzung.

HCM: Investorenkapital ist hier doch noch eine Möglichkeit, um die finanzielle Basis zu stärken?

Carsten Kirner: Ja, hier sind wir gerade in den weiteren Planungen. Denn für unsere Neuausrichtung und die Vorfinanzierung des erhöhten Handelsumsatzes benötigen wir weiteres Kapital und Partner, um finanziell abgesichert diesen neuen Weg gehen zu können. Hierfür ist mir auch wichtig, die Eigenkapitalbasis meines Unternehmens zu stärken, um nicht wieder in eine ähnliche Situation zu kommen und im Notfall auf einen Puffer zurückgreifen zu können. Dafür möchte ich mein Unternehmen breiter finanziell aufstellen und in Kooperation mit der HCM suchen wir gerade Investorenpartner.

HCM: In der Rückschau betrachtet, wie zufrieden sind Sie mit dem bisher erreichten?

Carsten Kirner: Mit dem bisher umgesetzten bin ich sehr zufrieden, da wir neuen Handlungsspielraum gewonnen haben und uns wieder auf unser Kerngeschäft als Handwerksbetrieb und -dienstleister sowie dessen Weiterentwicklung konzentrieren können. Aber es ist mir auch bewusst, dass wir erst am Anfang stehen und die nächsten Schritte genauso konzentriert weitergegangen werden müssen. Mit der HCM haben wir dafür den richtigen Partner. Obwohl 900 Kilometer zwischen uns liegen, funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut und hat keine Auswirkungen auf die Beratung und Begleitung. Vor der Zusammenarbeit mit der HCM hatten wir bereits zwei regionale Beraterfirmen beauftragt, die jedoch nicht in der Lage waren, unsere Konzepte umzusetzen. Andere reden nur, hier wird gehandelt. Dementsprechend kann ich die Zusammenarbeit nur weiterempfehlen, da HCM weiß, was dem Mittelstand fehlt und die Probleme angeht.

HCM: Herr Kirner, vielen Dank für das Gespräch.

Kirner Treppenbau - Eine Stufe weiter! Sanierung mit Maß (PDF, ca. 350 KB)

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